Défi-job engagiert sich für ehemalige Strafgefangene

, von Jean-Sébastien Zippert

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Ziel von Défi-job ist die Eingliederung von Strafgefangenen und ehemaligen Strafgefangenen in den Arbeitsmarkt. Dies erfolgt durch Bereitstellung von Arbeitsplätzen im Bereich Gartenbau, Baugewerbe oder Möbeldesign (weitere Informationen unten).

Im März 2000 hat Défi-job von etika und der BCEE einen Dispositionskredit von 49.579 Euro erhalten, gewährt für jeweils ein Jahr, heute ausgelaufen (Stand: Juli 2008).

Im April 2002 erhielt Défi-job einen weiteren Dispositionskredit von 50.000 Euro, in Vertragsgemeinschaft mit dem Justizministerium, der ursprünglich einmalig gewährt wurde von April 2002 bis April 2005, seitdem aber für jeweils ein Jahr bis heute verlängert worden ist (Stand: Herbst 2016)

Im Zentrum der Aktivitäten von Défi-job steht die berufliche Eingliederung von Strafgefangenen des Centre Pénitentiaire de Givenich und ehemaligen Häftlingen. Ziel ist es, die Wahrscheinlichkeit eines Rückfalls zu reduzieren. Unter diesem Gesichtspunkt ist es klar, dass eine gezielte Betreuung des Einzelnen absoluten Vorrang vor allen anderen Tätigkeiten hat.

Die Professionalisierung des Vereins begann mit einer Vereinbarung mit dem Justizministerium, die am 12. November 2001 geschlossen wurde, und nachfolgend, unter Vorbehalt einer Zustimmung, mit dem Arbeitsministerium. Das Justizministerium übernimmt dabei die Gehälter und Lohnnebenkosten der Mitarbeiter von Défi-job, sowie die Fahrtkosten für Strafgefangene und ehemalige Häftlinge bis zu ihrem Arbeitsplatz.

Das Arbeitsministerium hingegen finanziert vorrangig die Ausbildungseinrichtungen, wie z.B. Material und Ausbilder, aber auch alle Kosten in Zusammenhang mit der Betreuung.

Vorfinanzierung durch etika

Etika übernahm hierbei, u.a. durch Überbrückungskredite die Vorfinanzierung der Subventionen, die von den öffentlichen Einrichtungen gewährt werden. Das hat den Vorteil, dass unabhängig vom Zeitpunkt der Auszahlung der Fördermittel eine kontinuierliche Liquidität gewährleistet ist.

Das Betreuungspersonal von Défi-job konnte somit eine Betreuungsarbeit von hoher Qualität leisten, ohne sich ständig Sorgen um die Verfügbarkeit finanzieller Mittel machen zu müssen. Durch den Einsatz der zur Verfügung gestellten Arbeitsmittel kann der Verein die von ihm betreuten Menschen auf die Anforderungen des ersten Arbeitsmarktes sehr gut vorbereiten.

Aktuelle Situation

Das Projekt hat sich sehr positiv entwickelt. Unter dem Label "Jailbird" werden heute Möbel restauriert und zu Designerobjekten umgestaltet und vermarktet. Es ist für Gefangene eine Etappe auf dem Weg zurück in die Gesellschaft - an dessen Ende jedoch nicht zwingend auch ein Arbeitsplatz steht. Dies beschreibt ein längerer Text von Christiane Walerich in der woxx "Made in Jail" (19.11.2010).

Die grösste Herausforderung in der Arbeit des Centre Pénitentiaire de Givenich (CPG) ist, dass Delinquenten wieder ihren Weg in die Gesellschaft finden und nie wieder im Strafvollzug landen. Deshalb gibt es dort fast ebenso viel Personal wie Häftlinge. Nach aktuellen Zahlen von 2018 gab es hier 115 Häftlinge im halboffenen Vollzug. Sie bleiben im Schnitt 198 Tage im CPG. In dieser Zeit müssen sie nicht nur ihre Dossiers, sondern auch ihr Leben in Ordnung bringen, bevor ihr Projekt der Wiedereingliederung anläuft.



Kontakt: Paula Gomes, Maison 9, L-6666 Givenich, Tel. 74 94 94

Die Fotoserie ganz oben stammt von Hannah Skrinar. Sie entstand im Rahmen des Wettbewerbs etikamera 2016.

Artikel vom 18. Oktober 2006, zuletzt aktualisiert am 30. September 2019