Die Luxemburger befürworten mehrheitlich ein sozial verantwortliches Investment

, von Ekkehart Schmidt

Die Luxemburger befürworten mehrheitlich ein sozial verantwortliches Investment – so das Ergebnis einer Meinungsumfrage, die der Verein zur Förderung eines sozial verantwortlichen Investments, etika, gemeinsam mit einer Gruppe anderer zivilgesellschaftlicher Organisationen beim Institut TNS ILRES in Auftrag gegeben hat.

73 % der in einer repräsentativen Stichprobe von 1.000 Einwohnern Luxemburgs im Mai befragten Personen sprachen sich für die Berücksichtigung sozialer und ökologischer Kriterien bei der Aktienauswahl durch den „Fonds de compensation commun au régime général de pension" (FDC) aus. Immerhin 55 % würden auch eine geringere Rendite akzeptieren, wenn der soziale und ökologische Mehrwert eines Investments hoch ist. Zu den wichtigsten Prioritäten, die zu berücksichtigen sind, zählen die Ablehnung von Investitionen in die Waffenindustrie und die Stärkung der Menschenrechte. Dieses hohe Interesse an einer verantwortungsvollen Investitionspolitik im Bereich der öffentlichen Gelder bestätigt sich auch beim privaten Sparverhalten : 68 % der Befragten erklären sich bereit, wahrscheinlich oder mit Sicherheit einen Teil ihrer Ersparnisse sozial und ökologisch verantwortungsvoll anzulegen, während dies in einer Befragung von TNS ILRES im Jahr 2000 erst 35 % angaben.

„Diese Resultate ermutigen uns, unsere Sensibilisierungsarbeit fortzusetzen, die wir seit der Gründung von etika vor 15 Jahren unternehmen“, sagt etika-Präsidentin Magali Paulus. „Sie zeigen, dass die Luxemburger gut drei Jahre nach Ausbruch der Finanz- und Wirtschaftskrise nicht zum ‘business as usual’ zurück gekehrt sind, bei dem nur die Rendite zählt und dass die öffentliche Meinung mit den zivilgeselllschaftlichen Organisationen in der Forderung übereinstimmt, vom FDC die Verwendung ethischer Kriterien zu verlangen“ betont sie. Dieser Stimmungswandel zeige sich im starken Wachstum der Inhaber eines Alternativen Sparkontos: Allein seit 2009 seien mehr dieser Sparkonten eingerichtet worden, als in den zehn Jahren zuvor. Der von etika gemeinsam mit der BCEE geschaffene Alternative Sparmechanismus zielt darauf ab, ausschliesslich soziale und ökologische Projekte in Luxemburg zu finanzieren.
„Die Ergebnisse der Befragung können als deutliches Signal seitens der Bevölkerung interpretiert werden, dass sie von den Verantwortlichen in der Politik und von den Banken vor Ort ein entsprechendes Handeln beziehungsweise Angebote erwarten“, schliesst Magali Paulus.

Mitgliedsorganisationen der Gruppe sind: ASTM, Biolabel, Caritas Luxembourg, Cercle de Coopération des ONG de développement, Co-Labor, Demeter Bond, etika, Greenpeace Luxembourg, Mouvement écologique, natur&emwëlt

Klicken Sie auf die Grafik, um ein PDF mit den vollständigen Resultaten der Befragung downzuloaden (Befragung vom Mai 2011)