INAISE bei etika

, von Ekkehart Schmidt

Nicht erst durch die Finanz- und Schuldenkrise, sondern schon bei einem kritischen Blick auf die Folgen strenger Kreditvergabekriterien der Weltbank – ob in Argentinien 2001 oder heute in der D.R. Kongo – zeigt sich, dass die Missachtung sozialer und ökologischer Kriterien bei der Kreditvergabe Krisen auslösen oder verstärken kann. Es scheint jedoch oft so, als gäbe es keine Alternativen.

Dass dies nicht stimmt, zeigen die Aktivitäten des Weltverbands der Sozialfinanz, INAISE (International Association of Investors in the Social Economy), deren rund 60 Mitglieder in allen Kontinenten aktiv sind. Auf Einladung von etika - seit 2011 im INAISE-Verwaltungsrat vertreten -, trafen sich am 12. und 13. November Vertreter so unterschiedlicher Institutionen wie der GLS Bank (Deutschland), Tembeka Social Investment (Sud-Afrika) oder SIDI

(Frankreich), um über eine weitere Globalisierung der Sozialfinanz zu beraten.

Die Beratungen waren eingebettet in einen Workshop zu strategischen Fragen, der von etika moderiert wurde. Nach der dreistufigen Methodik der "Zukunftswerkstatt" folgte auf eine Phase der Kritik, bei der insbesondere eigene organisatorische Schwächen bei der Entwicklung eines global tätigen Netzwerkes genannt wurden, eine Phase der

Utopie, bei der ein INAISE-Wunschbild entwickelt wurde. In einer letzten Phase ging es schliesslich darum, die Utopie in tatsächlich realisierbare Handlungen und Strategien zu übersetzen.

In einer Pressekonferenz (2. Foto von oben) präsentierte INAISE zwar keine konkrete Vision einer “Weltsozialbank” als alternativer, weltweit tätiger Institution zur Kreditvergabe unter Berücksichtigung ethischer Kriterien, so doch ein mittlerweile beeindruckend weit gespanntes Netzwerk sozialer Banken.

www.inaise.org

Artikel vom 30. November 2013, aktualisiert am 14. Januar 2014