Das 1998 gegründete Unternehmen Äppelhaus hat sich in Luxemburg längst einen guten Namen als Produkteur von Apfelsaft aus heimischem Streuobst gemacht. Die Apfelsäfte schmecken nicht nur lecker, mit dem Kauf des Äppeljus tragen die Kunden auch dazu bei, die alten Obstbäume zu erhalten sowie Neupflanzungen anzuregen. Äppelhaus arbeitet – wie die meisten der insgesamt vier Mostereien dieser Größenordnung in Luxemburg – nach dem Umtauschprinzip: Jährlich gut 700 Obstbaumbesitzer und Bongerten lassen hier in der Saison ihre Äpfel zu Saft verarbeiten. Wichtig ist hierbei nicht zuletzt auch, neue Absatzchancen für luxemburgisches Obst zu bieten, das in vielen Fällen sonst verfaulen würde. Dadurch werden auch viele alte Obstsorten erhalten. Es wird aber auch für den Markt produziert. Für den Handel wird in Zusammenarbeit mit der BIOG und BioGros größtenteils Bio-Saft vermarktet.
Wenngleich generell nur Obst mit einem stark ökologischen
Hintergrund, das heißt aus Bongerten stammend, verarbeitet wird, muss der zertifizierte Bio-Saft freilich – anders als der Umtauschsaft, bei dem die Kunden lediglich ein Äquivalent ihrer angelieferten Obstmenge in Saftform erhalten – getrennt angeliefert und verarbeitet werden. Mittlerweile nimmt der Bio-Anteil stetig zu. Äppelhaus ist die einzige bio-zertifizierte Mosterei des Landes.
Seit fünf Jahren ist sie auch aktiv in der „Initiativ Bongert“, einem Projekt des LEADER-Programms, in dessen Rahmen auch ein Herkunftszeichen für Streuobst geschaffen wurde. Für Obst, das aus der Initiativ Bongert sowie von Bio-Anbauflächen stammt, wird ein festgelegter Mehrpreis bezahlt. Ferner werden bevorzugt Student/innen und Schüler/innen aus Obstbaugemeinden für Gelegenheitsjobs zur Einsammlung kontaktiert. Die Produktpalette besteht aus vier verschiedenen Säften, erhältlich in Flaschen sowie in sogenannten „Juice Box“ aus PET oder Karton à fünf bzw. zehn Litern. Die Produkte sind in Naturkostläden, Supermärkten sowie bei
Getränkehändlern im ganzen Land erhältlich.
Im Februar 2012 hat Äppelhaus neu investiert und vier Edelstahltanks angeschafft, von denen drei 20.000 Liter und einer 10.000 Liter fassen. Dadurch besteht die Möglichkeit, den Saft über das Jahr hinweg zu lagern. Die Abfüllung kann dann auch über das Jahr hinweg erfolgen. Dies ist deshalb wichtig, weil die Ertragsschwankungen von Jahr zu Jahr erheblich sein können, so Geschäftsführer Raymond Aendekerk, Leiter von Äppelhaus. Der Unterschied könne zwischen fünf und 100 Prozent liegen. Durch die neuen Lagertanks – den einzigen ihrer Art in Luxemburg – kann Brauereimeister Marco Meuters von BIOG, der während der Saison auch bei Äppelhaus arbeitet, die Kundennachfrage besser bedienen. Zudem wird eine bessere und konstantere Qualität erreicht. Für diese Investition hat Äppelhaus von etika und der BCEE einen Kredit in Höhe von 65.000 Euro und einer Laufzeit von fünf Jahren erhalten.
2012 erhielt Äppelhaus eine besondere Erwähnung beim "Bio-Agrar-Präis" (mehr dazu hier).
Kontakt:
Äppelhaus sarl, 13, parc d’activité Syrdall, L-5365 Munsbach, Tel.: 26 15 18 60
Artikel vom 6 April 2012, letzte Aktualisierung am 14. Juli 2016