BIO-OVO Eierverpackungen

, von Ekkehart Schmidt

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Da der Bedarf an Bio-Eiern in Luxemburg noch lange nicht gedeckt ist, ist in den Aufbau weiterer Legehennenställe, aber auch in die Infrastruktur der Verarbeitungs- und Vertriebsinfrastruktur zu investieren, auch um energieaufwändige Importe zu reduzieren.

Am 26. April 2012 ist die BIO-OVO SA als Verpackungs-und Vermarktungsgesellschaft für Bio-Eier gegründet worden. Ziel war es, die Houtmann-Odem s.à.r.l., frühere Firma von Jos Houtmann, dem Initiator und jetzigen Vorstandsvorsitzenden, in ein modernes und zukunftsträchtiges Partnerschaftsunternehmen umzugestalten. Die neue Aktiengesellschaft befindet sich im Besitz der regionalen Bio-Eier-Produzenten, Partnerfirmen wie „Oikopolis Participations SA“ und

Die Biohennen AG“, der Mitarbeiter der Eierpackstelle sowie von Jos und Marie-Gabrielle Houtmann-Odem.

Damit ist die Möglichkeit gegeben, weiteren Produzenten aus Luxemburg sowie aus der Grossregion SaarLorlux und der Wallonie den Einstieg in dieses Segment zu erleichtern. Die Beteiligung von OIKOPOLIS Participations SA gewährleistet, dass die Kontinuität des Betriebes gesichert ist.

Im Dezember 2013 erhielt BIO-OVO von etika und der BCEE einen zinsvergünstigten Investitionskredit in Höhe von 250.000 Euro (Laufzeit: 10 Jahre) zum Kauf einer Eierverpackungsmachine. Sie ersetzt eine 16 Jahre alte Maschine, die unter anderem aufgrund des Fehlens von Ersatzteilen ausgemustert werden musste. Mitte Januar 2014 wurde sie installiert.

Die neue Maschine der niederländischen Marke STAALKAT ist erheblich einfacher zu reinigen und garantiert einen höheren Hygienestandard (Fotos rechts). Der Ablauf der Verpackung ist komplizierter und vielseitiger, als der Laie gemeinhin denken würde: Die Produzenten liefern die Eier auf Paletten verpackt an, dann werden sie per Hand auf die Anlage gelegt, ehe sie nach etwa 20 Metern auf Laufbändern gesäubert, von kaputten Eiern getrennt, nach Grösse und Gewicht sortiert, bestempelt und entsprechend verpackt werden. Die Eierpackungen werden dann an Cactus und BIOG bzw. NATURATA geliefert.

Das Projekt ist grenzüberschreitend angelegt: Jeweils zwei rheinlandpfälzische und zwei wallonische Bio-Produzenten sind jetzt schon Miteigentümer und Lieferanten von Bio-Ovo S.A. Natürlich sollen aber langfristig auch die luxemburgischen

Produktionskapazitäten ausgebaut werden. 2018 produzierten luxemburgische Bauern 4,5 Millionen Bio-Eier, die einen durchschnittlichen Erlös von 0,217 Euro einbringen (konventionelle Eier 0,158 Euro). Insgesamt wurden 33 Millionen Eier produziert.

Aktuell verpackt BIO-OVO als Produzentengemeinschaft die Bio-Eier von acht luxemburgischen Produzenten: Biohaff André Dormans (Fischbach), Jemming (Kahler), Mario Kleer (Everlange), Matge-Stoltz (Dondelange), Christian Mathieu (Derenbach), Miller-Mariany (Bastendorf) und Christian Wilhelm (Capellen). Drei von ihnen sind auch Partner von etika. Das Ziel der Versorgung des luxemburgischen Marktes durch hiesige Eier ist noch lange nicht erreicht.

Die Produzenten befolgen strenge Haltungsnormen:

  • 100 % Bio-Futter (im Vergleich zu 95 % EU-Norm)
  • Haltung im Einklang mit den Bedürfnissen der Hühner
  • Wintergärten
  • Einsatz für Nachhaltigkeit und faires Handeln vom Stall bis zum Konsumenten

Neben Eiern der Handelsklassen A und B in verschiedenen Kalibern und verpackt im 6erPack oder auf 30iger Lagen in Kisten à 360 Stück bietet BIO-OVO auch Flüssigei in 1 Kilo, 5 Kilo und 10 Kilo Gebinden sowie Tiefkühl-Suppenhühner an.

Unter dem Namen "Romeo & Julia" bemüht sich BIO-OVO auch um eine nachhaltige Zucht. "Ein Geflügelzüchter ist in der Regel gezwungen, sich zu entscheiden, ob er Eier verkaufen will oder eher Hähnchen", sagt Jos Houtman. "Wenn er sich für Eier entscheidet, werden die männlichen Küken nicht lange leben". Der Ausweg bestehe darin, nicht-hybride Küken zu züchten, das heisst Küken von Rassehühnern wie den bekannten "Les Bleues"-Hennen, deren weibliche Nachkommen für die Eierproduktion und deren männliche Nachkommen für die Fleischproduktion gezüchtet werden. "Das erlaubt dann, eine echte nachhaltige Landwirtschaft zu betreiben - ohne Massen von Küken nach dem Schlüpfen ’entsorgen’ zu müssen", betont Houtman.

Während eine Julia-Henne im Jahresdurchschnitt 220 Eier legt, sind es bei einer Hybridhenne deren 320. Ein Romeo-Hahn erreicht sein Schlachtgewicht in 100 Tagen, hybride Hähnchen schon nach 50 Tagen.

Lesen Sie hier einen Artikel zu BIO-OVO, der im September 2014 im Tageblatt erschienen ist)

Kontakt: Jos Houtman, Bio-Ovo S.A., 12 an Uerbech, L-7418 Buschdorf, Tel. 2666113, jos.houtmann@bio-ovo.lu, homepage

Artikel vom 17. Dezember 2013, aktualisiert am 23. Oktober 2019