Neben der engen Zusammenarbeit mit Spuerkeess im Rahmen des alternativen Sparkontos ist oder war etika Mitglied in einer Reihe von Organisationen und Arbeitsgruppen:
ALFI-Arbeitsgruppe
Etika nahm mehrere Jahre aktiv an den gemeinsamen Aktivitäten der Mitglieder der ALFI teil, bei denen das Sensibilisieren der Akteure des hiesigen Finanzplatzes für ein sozial verantwortliches Investment im Vordergrund steht. Neben der Organisation von Konferenzen wurde das Label LuxFlag, mit dem Fonds gekennzeichnet werden, die nach sozial verantwortlichen Auswahlkriterien arbeiten, aufgewertet. Seit 2014 sind wir hier nicht mehr aktiv, weil wir uns striktere und kohärentere Massnahmen wünschen würden. Stattdessen arbeiten wir seit 2019 bei der Luxembourg Sustainable Finance Initiative mit (siehe unten).
Alterfin
Seit 2001 ist etika Mitglied der Genossenschaft Alterfin, einem belgischen Verein, der sich weltweit in der Mikrofinanz und im fairen Handel engagiert. Wir haben dort 52.000 Euro an Eigenmitteln investiert.
ATTAC Luxembourg
ATTAC ist die französische Abkürzung für “Vereinigung zur Besteuerung von Finanz- transaktionen im Interesse der BürgerInnen”. Ausgehend von der ursprünglichen Forderung der 1998 in Paris gegründeten NGO, die so genannte Tobin-Steuer (eine Steuer zur Eindämmung kurzfristiger Börsenspekulation) international einzuführen, setzt sich die weltweit aktive Organisation heute für eine frei, sozial und ökologisch gestaltete Globalisierung ein. Die luxemburger Attac-Gruppe wurde 1999 gegründet. Hintergrund waren verschiedene Enthüllungen / Skandale, durch welche die luxemburgische Rolle als „paradis fiscal et bancaire“ aufgedeckt worden war. Gefordert wurden - neben der Tobin-Steuer - vor allem Transparenz und die Aufhebung des Bankgeheimnisses. Die Geschichte von ATTAC Luxembourg ist eng mit Akteuren von etika verknüpft: zu nennen ist anfangs insbesondere etika-Präsident Jos Thill (der zeitweilig – zumindest 2002 - auch ATTAC-Schatzmeister war und insbesondere als Autor einer ersten Selbstdarstellung im FORUM in Erscheinung trat), sowie später etika-Koordinator Jean-Sebastien Zippert (der insbesondere in Kooperation mit ATTAC 2012 die Dokumentarfilmreihe „Monde en doc“ in der Cinémathèque ins Leben rief und mit ATTAC einige Vortragsveranstaltungen gemeinsam durchführte).
Investitionskomittée von FILSTRANS
Filstrans (Fonds dInvestissement Local et Social Transfrontalier) war ein 1999 entstandener grenzüberschreitender Fonds mit Sitz in Neufchateau/ Belgien, der in das Kapital von Firmen der Grossregion investierte, die einen hohen sozialen Mehrwert erwirtschaften (Wiedereingliederung von Arbeitslosen oder Übernahme einer Firma durch die Mitarbeiter). Etika war ab 2009 durch den Einsatz einer Summe in Höhe von 10.000 Euro Aktionär von FILSTRANS und beteiligte sich im Investitionskomittée an dessen Entscheidungen. Der über europäische Gelder (FEDER/ INTERREG) initiierte Fonds wurde vor einigen Jahren aufgelöst, etika verlor das investierte Geld.
Forum ETHIBEL
Das Forum ETHIBEL entstand aus der 1992 gegründeten unabhängigen belgischen Beratungsagentur für sozial verantwortliches Investment, ETHIBEL. Sie berät Banken und Broker, die ethische Sparkonten und Investmentfonds anbieten. Zur Sicherung der Qualität dieser Finanzprodukte in Belgien hat ETHIBEL ein eigenes Qualitätslabel entwickelt. Etika war von 2004-2016 in der Person unseres Koordinators Jean-Sébastien Zippert Mitglied im Verwaltungsrat des Forum Ethibel und beteiligte sich an der Entwicklung des Labels.
Change Finance
Der auf Initiative von Finance Watch in Brüssel gegründete Dachverband von Initiativen für mehr Ethik in der Finanz, Change Finance, bemüht sich darum, das Handeln von Kapitalmärkten mit Blick auf mehr Nachhaltigkeit zu verändern. Insbesondere werden Investoren informiert und dabei unterstützt, mit ihren Investments einen echten Impact zu erreichen. Wir sind im Oktober 2018 Mitglied geworden und haben mehrere Initiativen unterstützt, so 2020 zu Revolving doors und BlackRock, 2021 zur EU-Taxonomie.
Initiative pour un devoir de vigilance au Luxembourg
Die Covid-19 Krise hat uns auf dramatische Weise vor Augen geführt, in welchem Maße Transparenz und Sorgfalt in globalen Lieferketten in unser aller Interesse liegen. Gerade in der aktuellen Gesundheitskrise ist es wichtig, Menschenrechte entlang der Lieferketten in den Fokus zu nehmen. Denn gerade in den ersten Stufen vieler Lieferketten sind viele arbeitenden Menschen aufgrund von fehlender Absicherung besonders gefährdet. Die aktuelle Krise bietet – trotz ihrer verheerenden Auswirkungen – die Chance, aktuelle « Geschäftsmodelle » zu überdenken um einen wirtschaftlichen Neuanfang zukunftsfähiger zu gestalten. Unternehmen sollten weltweit in vielen Wirtschaftsbereichen bessere Systeme zum Risikomanagement aufbauen, die auch in Krisenzeiten Lieferengpässe verhindern können. Wenn dabei Transparenz und Sicherheit in den Lieferketten angestrebt werden, so sollten gleichermaßen ökonomische wie auch menschenrechtliche und ökologische Risiken in den Blick genommen werden. DieInitiative pour un devoir de vigilance au Luxembourg, bei der etika mit 15 weiteren Akteuren der Zivilgesellschaft unter Federführung der ASTM seit 2018 mitwirkt, setzt sich für entsprechende gesetzliche Verpflichtungen luxemburgischer Unternehmen ein.
Fossil Banks
etika ist im November 2018 Mitglied der US-amerikanischen Initiative Fossil Banks (No Thanks!) geworden. Sie untersucht insbesondere die Investitionen von Banken in fossile Energieträger, um so Aufmerksamkeit für klimaschädliche Investitionen zu erzeugen, aber auch diese für eine Veränderung ihrer Investitionen zu sensibilisieren. Zu diesem Zweck erzeugt die Initiative starken öffentlichen Druck.
INAISE, die International Association of Investors in the Social Economy
Der internationale Verbund (INAISE) wurde 1989 als globales Netzwerk von sozial und ökologisch orientierten Finanzinstitutionen gegründet. Durch INAISE haben im Laufe der Jahre sozial orientierte Investoren von Norwegen bis Südafrika und von Costa Rica bis Japan ihre Kräfte bündeln können, Erfahrungen ausgetauscht und die Entwicklung von Organisationen und Unternehmen fördern können, die sozial verantwortliche Projekte umsetzen. Etika ist seit 2004 Mitglied und sehr regelmässig auf den Jahrestagungen vertreten (letztmals 2017 in Warschau/ Polen - mehr zu den Tagungen 2009 in Schifflange und 2010 in Brüssel hier). Von Mai 2012 bis Mai 2015 war etika-Mitarbeiter Ekkehart Schmidt Mitglied im INAISE-Verwaltungsrat, von September 2012 - Januar 2014 auch Schatzmeister und Beauftragter für Kommunikation, von Februar 2014 bis Januar 2015 war er INAISE-Koordinator. Ende 2020 haben wir unsere Mitgliedschaft gekündigt, weil wir andere Prioritäten unserer internationalen Arbeit setzen wollen.
Institute for Social Banking
Das Institute for Social Banking (ISB) ist ein Netzwerk von Institutionen aus dem Bereich soziel-ökologischer Finanzinstitute und bietet diesen neben Forschungsarbeiten insbesondere Fortbildungen, Veranstaltungen zum Erfahrungsaustausch und eine jährliche Summer School". Da Etika-Mitarbeiter das Führungspersonal des ISB seit vielen Jahren über die gemeinsame Mitgliedschaft bei INAISE kennen, wurde 2018 entschieden Mitglied zu werden. Unser Foto oben zeigt ein ISB-Seminar in Kopenhagen, an dem ein etika-Mitarbeiter 2017 teilnahm. 2021 wurde unser Koordinator Mitglied im "Members Commitee". 2022 haben wir gemeinsam die 13. "Summer School on Social Banking" in Luxemburg durchgeführt.
Der Luxembourg Roundtable on Microfinance / InFINe
Der Luxembourg Round Table on Microfinance (LRTM) entstand 2003 aus dem Wunsch und dem Bedürfnis danach, die in Luxemburg tätigen Institutionen zusammen zu führen, die in der Entwicklung und Vermarktung von Produkten der inklusiven Finanzierung tätig sind. Zu diesen gehören NGOs wie ADA, SOS Faim, Caritas und Cercle des ONG (die auch Gründungsmitglieder von etika sind) sowie Ministerien, Verbände wie ALFI und ATTF sowie die Agentur Lux Development. Die Besonderheit dieses Verbundes liegt in den individuellen Erfahrungen, die jedes Mitglied einbringt: von theoretischen Ansätzen bis zu praktischen Erfahrungen in der Finanzierung oder Umsetzung von Mikrofinanzprojekten. Die Zusammenarbeit ermöglicht einen gemeinsamen Lernprozess durch gegenseitiges Coaching und Best practise-Austausch, öffnet aber auch viele Möglichkeiten zur Entwicklung zukünftiger Projekte. Eine Broschüre stellt die Ziele und Mitglieder des LRTM kompakt dar (als PDF hier einsehbar). Der Roundtable ist im Februar 2014 in einen Verein "Inclusive Finance Network Luxemburg" (InFINe) umgewandelt worden (mehr dazu hier). etika hat sich entschieden, dort nicht mehr mitzuwirken.
Luxembourg Sustainable Finance Initiative (LSFI)
etika hat in vielen Sitzungen 2019-23 bei dieser Ende 2018 gegründeten Public-Private-Partnership-Initiative des Ministeriums für nachhaltige Entwicklung und Infrastruktur mitgewirkt, deren Ziel es war, eine Strategie für nachhaltige Finanz in Luxemburg zu entwickeln. Nach Konsulationen mit der Finanzindustrie und der Zivilgesellschaft wurde in Zusammenarbeit mit UNEP eine Roadmap mit einer durchaus anspruchsvollen Vision erarbeitet, wie zur Agenda 2030 und den Zielen des Paris Agreement beigetragen werden kann. Als zivilgesellschaftlicher Akteur konnten wir Ende 2020 einen Input für die Luxembourg Sustainable Finance Strategy geben, die am 10.02.2021 vorgestellt wurde. Wir begrüssen den Prozess, sehen durchaus Gemeinsamkeiten im Bereich der Kommunikation (vgl. Paperjam), beteiligen uns an Webinaren, haben aber auch kritische Anmerkungen dazu (siehe woxx vom 18.02.2021vom 27.09.2021]). Ende 2023 entschieden wir jedoch, uns wieder zurückzuziehen und nehmen nur noch im Rahmen der Arbeitsgruppe "Finance durable" an einem Austasch teil.
Meng Landwirtschaft
Seit Januar 2014 etika Mitglied bei der Initiative Meng Landwirtschaft – Mäi Choix. Hierbei handelt es sich um einen Zusammenschluss von 14 luxemburgischen Vereinen, der sich für eine Neuausrichtung der luxemburgischen Landwirtschaft einsetzt. Die Plattform will kritische Fragen in Bezug auf die aktuelle Landwirtschaftspolitik aufwerfen, nationale wie auch europäische und internationale Zusammenhänge begreiflich machen und eine nachhaltige Perspektive entwickeln. 2017 erschien ein von der Plattform ausgearbeiteter Bericht zum Thema. 2018 und 2023 standen im Zeichen der Erarbeitung von Wahlforderungen, seitdem geht es um den forcierten Ausbau der Bio-Landwirtschaft. Wir haben uns im Sommer 2023 aus der Initiative zurückgezogen, um uns stärker auf spezifische Finanzfragen zu konzentrieren. Mehr dazu hier
NewB
Von 2013 bis 2019 hat etika die Subskriptions-Kampagne für NewB unterstützt: einer genossenschaftlich organisierten neuen europäischen Bank belgischen Ursprungs, deren Ziel es ist, die reale Wirtschaft zu unterstützen. Als einzige luxemburgische Institution haben wir Genossenschaftsanteile in Höhe von 7000 Euro erworben. Im November 2019 gelang es, genügend Eigenkapital zu acqurieren und die Genehmigung zur Gründung zu erhalten. NewB war 2021 operationabel. Mehr dazu hier
ULESS
Die ULESS (Union luxembourgeoise de l’économie sociale et solidaire) wurde im Juli 2013 gegründet und soll die kollektiven Interessen des Sektors der Sozial- und Solidarwirtschaft in Luxemburg vertreten und fördern. Die ULESS hat die Aufgabe, die Unternehmen der Sozial- und Solidarwirtschaft zu vereinen, zu vertreten, zu fördern und ihre Interessen zu verteidigen. Wir sind seit ca. 2015 Mitglied.
Votum Klima
„Votum Klima" ist eine Anfang 2009 gegründete Initiative von Caritas Luxemburg, Action Solidarité Tiers Monde, Mouvement Ecologique und Greenpeace, der sich etika mit 30 anderen Organisationen angeschlossen hat. Die Initiative will aufzeigen, dass die klima- und energiepolitische Kehrtwende Luxemburgs möglich ist. Dazu braucht Luxemburg
- Politiker/innen, die den Mut haben, innovative Wege zu gehen, und sich der globalen Verantwortung in Sachen Klimaschutz und globale Gerechtigkeit zu stellen.
- die Unterstützung aller gesellschaftlichen Akteure wie der Öffentlichkeit, um die künftigen politischen Entscheidungsträger von der Notwendigkeit dieser Kehrtwende zu überzeugen.
- Bürger/innen, die Klimaschutz als neue Chance für unsere Gesellschaft, als Beitrag zu mehr Lebensqualität und einer gerechteren Welt erkennen.
2020 unterstrich Votum Klima die zentrale Forderung einer ambitionierten Klimaschutzpolitik der Regierung, insbesondere, dass die Investments des Fonds de Compensation (FDC) u.a. in Bezug auf Klimaschutz und Menschenrechte nach ethischen Kriterien vollzogen werden sollten. 2023 erarbeiteten wir zu den Parlamentswahlen Forderungen. Schauen Sie hier einen Film über Votum Klima (youtube).
Artikel vom 18. November 2008, zuletzt aktualisiert am 23. Mai 2024