Etika zeichnet Projekte zum Zusammenleben der Generationen und zur Prävention beruflichen Stresses aus

, von Ekkehart Schmidt














Zum siebten Mal hat etika innovative luxemburgische Initiativen ausgezeichnet, die zugleich einen sozialen und einen ökologischen Mehrwert erbringen. Bei einer Veranstaltung am 19. September im Musée de la Banque erfolgte die Preisverleihung.

Wie jedes Jahr hat etika innovative Projekte in zwei Kategorien ausgezeichnet: Projekte, die in den vergangenen 18 Monaten einen Alternativkredit von etika und der BCEE erhalten haben sowie davon unabhängige Projekte. Die Preise in Höhe von je 2.000 Euro wurden durch Gesundheitsministerin Lydia Mutsch überreicht. Die Direktorin der BCEE, Françoise Thoma, sowie drei weitere Mitglieder des Direktoriums waren bei der Preisverleihung ebenfalls anwesend.

In der Kategorie Alternativkredit wurde 2017 der Verein Cohabit’Age ausgezeichnet. Cohabit’Age ist ein Verein, der sich in Luxemburg für das Zusammenleben mehrerer Generationen unter einem Dach einsetzt. So kämpft sie mit einem zugleich originellen, wie auch menschliche Kontakte verstärkenden Ansatz gegen die Wohnungskrise, indem sie Bevölkerungsgruppen, die normalerweise selten gemeinsam unter einem Dach leben, dabei unterstützt, in Harmonie zusammen zu leben. Der Verein wurde vertreten durch Moussa Seck (Foto rechts).

Cohabit’Age unterstützt Senioren, die einen Bedarf an kleineren Unterstützungen beim Einkauf oder im Haushalt haben mit jungen Menschen (Studierende und andere), die Schwierigkeiten haben, eine Wohnung zu finden, die sie sich leisten können. Die Verknüpfung beider Gruppen hilft dadurch jeder dabei, ihren Fähigkeiten und Bedürfnissen entsprechend zu wohnen und schafft zudem soziale Beziehungen. Mehr dazu hier

In der Kategorie der unabhängigen Projekte wurde der Verein APGS (Association de prévention et de gestion du stress chronique) ausgezeichnet. APGS ist seit vergangenem Oktober in Luxemburg aktiv und hat sich vorgenommen, nicht nur Behandlungswege für Personen zu bieten, die unter beruflichem Stress leiden, indem Personen, die unter Burnout oder Depressionen leiden bei der Rehabilitation unterstützt werden, sondern setzt sich auch für präventive Massnahmen ein. Letzteres ist besonders wichtig, weil durch Prävention sehr viele schwerwiegende Folgen von Überarbeitung vermieden werden können, betonte eine Freiwillige des Vereins, Odette Sangaré (Foto rechts).

APGS arbeitet hierbei komplementär zu anderen gesundheitlichen Einrichtungen. Bis dato hat der Verein schon mehrere grosse Arbeitgeber des Landes, die im Bereich der Finanzdienstleistungen oder im Handel tätig sind, als Partner gewinnen können, um sehr konkret die psychosozialen Folgen von Burnout durch Prävention zu vermeiden. APGS arbeitet mit anderen Vereinen und privaten wie öffentlichen Organisationen zusammen, um auch andere Ursachen chronischer Überarbeitung – wie zum Beispiel Verschuldung - auf den Grund zu gehen und mit einem speziell

ausgebildeten Team – von Therapeuten bis Psychologen – den Menschen zu helfen. Mehr dazu hier

Schliesslich wurden zwei weitere unabhängige Projekte mit einer besonderen Erwähnung im Wert von jeweils 500 Euro ausgezeichnet: Zum einen das Projekt « Et PATATA » der Jugend- an Drogenhëllef, das einen Food-Truck unterstützt. Es geht hierbei darum, Drogenkranken nach der Phase des Entzugs professionelle Bewährungsmöglichkeiten zu bieten, erläuterte Hervé Hicks.

Zum anderen wurde die NGO SOS FAIM Luxembourg, vertreten durch Cécile Havard, für ein Projekt der Vermarktung kleinbäuerlich angebauter Ananas in Benin. Damit wurden bislang über 5.000 Landwirte in Benin dabei unterstützt, von der Produktion dieser Nutzpflanze zu leben, zur Nahrungsmittelsouveränität des Landes beizutragen und einen Teil der Ananas auch zu exportieren.

etika-Präsidentin Magali Paulus betonte : « Dieses Jahr ist ein besonderes Jahr für uns, weil wir 20 Jahre einer besonders fruchtbaren Zusammenarbeit unseres Vereins mit der Spuerkeess feiern. Wir sind besonders stolz darauf, auch durch diesen Preis dazu beitragen zu können zu zeigen, dass zivilgesellschaftliche Akteure dynamische Lösungen für Probleme erarbeiten können, bei denen andere marktwirtschaftliche Akteure versagen oder untätig bleiben ».

Im Anschluss an die Preisverleihung tranken die Vertreter/innen der Preisträger, die Gesundheitsministerin, Mitglieder des Direktoriums der BCEE und des etika-Verwaltungsrates in angeregtem Gespräch noch ein "Verre d’amitié".

Lesen Sie hier die Rede der Gesundheitsministerin

Artikel vom 20. September 2017