Renovierung der Hessemillen

, von Jean-Sébastien Zippert

Die Hessemillen im Tal der Weissen Ernz bei Eppeldorf hat eine lange Geschichte als eine von über einem Dutzend Mühlen der Region.

Die Familie Jos und Maria Mathay lebt hier mit ihren Eltern und Kindern seit vielen Jahrzehnten. In kontinuierlicher Arbeit haben sie die Mühle nicht nur renoviert und touristische Appartments eingerichtet, sondern auch eine Anlage zur Erzeugung erneuerbarer Energie eingebaut.

Zur Renovierung des bereits bestehenden Gite rural, das bis zu 20 Gästen eine Unterkunft bietet, sowie zur Sanierung der Wassermühle zur Erzeugung erneuerbarer Energie hat die Familie im November 1998 seitens etika und der BCEE einen Investitionskredit in Höhe von 86.763 Euro bei einer Laufzeit von 15 Jahren erhalten.

Bei einer Sturzflut am 22. Juli 2016 wurden der Garten und eine uralte Steinbrücke der Mühle jedoch durch den sonst so friedlichen Bach schwer beschädigt. Der Hof

versank zu grossen Teilen in Schlamm und Wasser. Dicke Baumstämme, allerlei Gerätschaften und Unrat hatte die Sturzflut über mehrere hundert Meter aus den weiter oben liegenden Wäldern und Orten angeschwemmt. Manche Trakte des Wohnhauses, die Keller des angeschlossenen "Gîte touristique", die gerade erst hergerichtete Appartementwohnung des Sohnes und der Hühnerstall waren betroffen. Auch die Elektronik der Turbine sowie die Zugangsschleuse waren beschädigt, letztere allerdings nur durch Geröll, das beseitigt werden konnte.

Der Schaden betrug etwa 300.000 Euro, schätzt Jos Mathay. Seine Frau betont das grosse Mitgefühl und die Solidarität und Hilfe der Nachbarn, aber auch der Gemeinde und von Ministerien, die sie bei der Sanierung der Schäden unterstützt haben. Ein Jahr später wurde eine neue Brücke eingeweiht, womit die letzte Narbe der Naturgewalten endgültig geschlossen wurde, wie das Luxemburger Wort berichtete (siehe Artkel unten - zur Lektüre klicken sie auf das Bild).

Inzwischen blüht der Garten wieder, auch wenn er nun ein Drittel kleiner ist, da man das Bachbett der Ernz an der engen Passage der Mühle verbreitern musste. später soll die Wasserregulierung vor Ort dank einer so genannten Fischleiter noch weiter optimiert und auch die ökologische Durchgängigkeit des Gewässers erhöht werden. _Dadurch entsteht allerdings das Problem, dass der für die Turbine nötige Wasserdurchlauf von gut 300 Litern pro Sekunde weiter reduziert wird.

In den Anfangsjahren habe die Turbine den gesamten Energiebedarf des Hofes abgedeckt, so Maria Mathay. Da die Wassermenge jedoch schon seit einigen Jahren sinkt, könne man derzeit nur noch 5 - 18 kwH produzieren.

Kontakt:
Familie Mathay-Goerens Jos, 1, Beforterstrooss, L 9365 Eppeldorf Hessemillen, Tel. (+352) 836193, Fax. (+352) 869455,
joseph.mathay@education.lu, Homepage

Artikel vom 18. Oktober 2006, aktualisiert am 8. September 2017