
Die Stëmm vun der Strooss ist ein Verein, der sich für die Integration von sozial Benachteiligten engagiert. Der Verein, der seit 1996 besteht und in Luxemburg un Esch/ Alzette tätig ist, wird durch eine Konvention mit dem Gesundheitsministerium finanziert und arbeitet eng mit dem Roten Kreuz zusammen. Zielgruppe sind Menschen, die obdachlos sind, arbeitssuchend, die RMG beziehen, ehemalige Strafgefangene, Asylbewerber, Immigranten, Menschen, die drogen- alkohol-, medikamentenabhängig oder psychisch krank sind.

Die Angebote der Stëmm vun der Strooss in Luxemburg bestehen aus dem Café Treffpunkt, « Dr Stëmm» - medizinsche Beratung auf Rädern, dem zweimonatlich erscheinenden Magazin Stëmm vun der Strooss, einer Kleiderstube, einer sozialen Beratungsstelle und der sozialen Wohnungsvermittlung Immo-Stëmm. Die Angebote der Stëmm vun der Strooss in Esch umfassen ein Café, eine soziale Beratungsstelle, die Kleiderstube dress for success, Duschen und eine Wäscherei. Seit September 2005 besteht der neue Service “Schweessdrëps”, der im Auftrag von Sportvereinen im Süden des Landes Mannschaftstrikots wäscht.

Ehrenamtlichen bieten ferner Alphabetisierungskurse, Computerkurse, Besuche in Kliniken und im Gefängnis oder hören den Menschen einfach zu und reden mit ihnen. Die Initiative Immo-Stëmm hat sich zum Ziel gesetzt, den freien Wohnungsmarkt für Menschen mit geringem Einkommen zugänglich zu machen.
2009 wurde die Initiative "Caddy" gestartet, eine therapeutische Werkstatt zur beruflichen Wiedereingliederung: Hier werden Lebensmittel von Supermärkten, die in den Abfall sollen, gereinigt und bearbeitet, um aus ihnen Speisen zuzubereiten. Da die Werkstatt im Laufe der Jahre zu klein wurde und inihr lediglich 127 Tonnen pro Jahr wieder verwertet werden konnten, entstand 2019 das Projekt « Caddy 2 ».

Eine Förderung des Gesundheitsministeriums erlaubt es nun, gut 500 Tonnen pro Jahr zu verarbeiten. Für den Bedarf dieses Projektes hat der Verein im Juni 2019 seitens etika und Spuerkeess im Juni 2019 eine Kreditlinie in Höhe von 300.000 Euro erhalten, die im Abstand von vier Monaten zurückgezahlt wird. Die Finanzierung erlaubt auch die Erstellung einer Studie zum Bau einer neuen Werkstatt in Sanem.
In der Werkstatt sollen 90 Personen in zwei Bereichen ausgebildet werden: In der Werkstatt Caddy 2 werden 50 Personen in einer Küche beschäftigt werden, um

500 Tonnen Lebensmittel zu verarbeiten, die noch gut konsumierbar sind, aber aus anderen Gründen als Abfall qualifiziert wurden. Aus ihnen werden Mahlzeiten für benachteiligte Menschen hergestellt, die in den Sozialrestaurants für 50 cent oder gratis vergeben werden. In der Schweesdrëps werden 40 Personen mit der Reinigung der Trikots von 400 luxemburgischen Sportmannschaften beschäftigt. Beide Ausbildungen dienen der beruflichen Wiedereingliederung.
« Die Wirkung des Projekts ist dreifach: es ist sozial, ökologisch und ökonomisch », so Arnaud Watelet, der gemeinsam mit Alexandra Oxacelay für das Projekt

verantwortlich ist. aus einem humanitären Blickwinkel heraus unterstützt das Projekt 90 Personen bei der beruflichen Wiedereingliederung. Sie gewöhnen sich wieder an einen Arbeitsrhytmus und erleben den Teamgeist der Gruppe. Ferner empfinden sie ihre Arbeit als nützlich und "existieren" in den Augen der Öffentlichkeit. « Wir produzieren eine Wertschätzung und eine Synergie zwischen der Welt des Angebots (des Vertriebs) und derjenigen der Gemeinschaft von Menschen mit einem Bedarf. »
Weiter heisst es, dass das Projekt auf einen Bedarf antworte, auf den es bslang keine Antwort gegeben habe: Es bekämpfe die Lebensmittelverschwendung und fördere die Solidarität, wobei zugleich Arbeitsmöglichkeiten geschaffen würden. Es schaffe während der Verarbeitungskette einen Mehrwert und bekämpfe Armut. so sei es ein nachhaltiges, lokales und innovatives Projekt.
Im Jahr 2018 haben 4561 Personen von den Angeboten des Vereins profitiert.
Lesen sie hier zwei Artikel mit Videos über das Projekt, die im Luxemburger Wort im März und April 2018 erschienen sind:Le «Caddy» contre le gaspillage alimentaire «est devenu trop petit» et «Caddy 2» sauvera 500 tonnes d’aliments du gaspillage pour nourrir les plus défavorisés.
Kontakt : Alexandra Oxacelay, Stëmm vun der Strooss asbl, 7 rue de la Fonderie L-1531 Hollerich, Tel.: 49 02 60, a.oxacelay@stemm.lu, www.stemm.lu