Der aus der Cherokeesprache und dem Lateinischen stammende Begriff "ama mundu" lässt sich mit "sauberes Wasser" übersetzen. Nicht umsonst hat eine im Februar 2015 gegründete Firma diesen Begriff als Namen gewählt. Firmenzweck von "Ama Mundu Technologies" ist die Forschung und Entwicklung von Know-How zur Entwicklung technischer Geräte zur Reinigung stark verschmutzten Wassers - wie Gülle, Mist, Methanisierungsschlamm oder Gärrückständen von Biogas-Anlagen.
Ama Mundu entwirft, entwickelt, baut und betreibt innovative Anlagen für die Gewinnung von Wasser und Dünger aus Dung (Gülle, Mist) oder Methanisierungsabwässern (Methanisierungsschlamm, Gärreste). Privaten und kommunalen Kunden werden dauerhafte, lokale, wassersparende und umweltschonende Lösungen angeboten - in einer bislang nicht gekannten Qualität.
Entsprechend sind Viehzüchter und Betreiber von Biogas-Anlagen die wichtigsten anvisierten Kunden der jungen Firma rund um Marcel Wilwert. Ersteren bietet sie
umweltfreundliche und kostengünstige Entleerungsgeräte und –dienstleistungen unter Aufwertung des Wassers und der übrigen aus der Gülle und anderen Flüssigrückständen gewonnenen Erzeugnisse an. Letzteren bietet sie Geräte und Dienstleistungen für die Vor-Ort-Fraktionierung von Gärresten unter Aufwertung des Wassers und der übrigen aus den Gärresten gewonnenen Erzeugnisse an.
Seit 2016 ist die Reduzierung oder Abschaffung der Gülleausbringung möglich. Die
Viehzüchter gewinnen daraus einen phosphor- und stickstoffreichen Dünger. Darüber hinaus erhalten sie auch Unmengen an sauberem Wasser. Betreibern von Biogasanlagen werden ebenfalls patentierte Lösungen geboten, die eine Steigerung der Rentabilität der Betriebe und die Reduzierung oder Abschaffung der Ausbringung loser Gärreste ermöglichen.
Bislang erfolgt die Aufbereitung verschmutzten Wassers klassischer Kläranlagen vor
allem über den Einsatz von Milroorganismen. Die in Foetz ansässige Firma Ama Mundu hat dagegen eine Methode entwickelt, bei der Nanotechnologie eingesetzt , genauer gesagt: die Nanofiltration. Es handelt sich um ein druckgetriebenes Membranverfahren, das gelöste Moleküle, Schwermetall-Ionen und andere kleine Partikel zurückhält, wodurch aus der Ausgangssubstanz Wasser herausgefiltert werden kann.
Ama Mundu begleitet landwirtschaftliche Betriebe, kommunale Einrichtungen und andere Bereiche bei der Aufteilung und Inwertsetzung ihrer Abwässer vor Ort. Dabei werden keinerlei chemische oder biologische Produkte verwendet: die Nanofiltration funktioniert mechanisch und verbraucht daher auch sehr wenig Energie. Dadurch ist die Technologie auch vergleichweise preiswert.
Zur Fortentwicklung der Firma hat Ama Mundu im März 2018 von etika und der BCEEa drei Kredite in Höhe von 1.266.500 Euro erhalten: eine Kreditlinie von 290.000 Euro und zwei Investitionskredite in Höhe von 800.000 Euro bzw. 176.500 Euros, deren Laufzeit fünf Jahre beträgt.
Als Pilotprojekt haben die Wasserwerke von Koerich (Kehlen) als erste Kommune des Landes Ama Mundu engagiert, um die Gärreste der lokalen Biogas-Anlage zu verwerten. Dabei gelang es, 80% der Gülle der Anlage «Zentestall» durch Wasserentzug zu reinigen. Die verbleibenden 20 % bilden einen phosphat- und stickstoffhaltigen Dünger. Auch im Osten des Landes, in Waldbillig, arbeitet eine Anlage (siehe einen Artikel im Paperjam).Ähnliches ist bei weiteren Kommunen in der Planung.
2017 erhielt die Firma den Umweltpreis der FEDIL in der Kategorie "öko-innovatives start-up". Im Juli 2018 hat Ama Mundu bei der Verleihung des etika-Preises 2018 eine besondere Erwähnung für dieses Projekt erhalten (mehr dazu hier).
Kontakt : Ama Mundu Technologies, Marcel Wilwert, rue du commerce – Technoport Hall 2A, L-3895 Foetz, Tel. : 26 17 51 32, site web
Copyright 2. - 4. Foto von oben: Almyra Knevel-Persson
Artikel vom 11.3.2019, letzte Aktualisierung am 27. Mai 2019